Auszubildende loten Digitalisierungspotenziale für Unternehmen aus
Betriebsabläufe vereinfachen und gleichzeitig Papier und Ressourcen sparen: Die Digitalisierung hat für Unternehmen verschiedene Vorteile. Diese Potenziale loten Auszubildende mehrerer Firmen derzeit im Rahmen eines branchenübergreifenden Projekts aus. Die vom Innovationsnetzwerk der beiden Wirtschaftsvereine Weserpulsar Holzminden und Wirtschaftsinitiative Kreis Höxter (WIH) ins Leben gerufene „Azubi.Werk.Statt“ hat dieses Angebot initiiert und an den Start gebracht.
Die Auftaktveranstaltung in den Berufsbildenden Schulen Holzminden ist eine Ideenschmiede: Die jungen Auszubildenden hören nicht nur Vorträge von Profis, sondern entwerfen dann bei drei Treffen in Kleingruppen eigene Konzepte zur Digitalisierung von Betriebsabläufen. So lässt sich neues Wissen sofort praktisch umsetzen. Wie sie für ihre Ideen überzeugend werben, lernen die Nachwuchskräfte bei dieser Fortbildung gleich mit: Eine Projekt-Vorstellung gehört zum Rundum-Paket dieses Workshops. Und das auch noch vor großem Publikum: „Das Innovationsnetzwerk besteht seit fünf Jahren. Wir möchten dieses Jubiläum im Sommer feiern. 60 Gäste haben schon zugesagt“, berichtet Netzwerkmanagerin Imke Müller-Stauch. Diesen Besucherinnen und Besuchern präsentieren die Azubis ihre Digitalisierungs-Ideen.
Den Input für die Konzepte bekommen sie von professionellen Partnern: Evgeni Wittmann (BDE-Engineering Beverungen), Torsten Rasche, Felix Graf (Otto Künnecke Holzminden), Christian Mamojka (MR Systeme Höxter) und die Berufsschullehrerin Christina Kerkloh (Berufskolleg Höxter) zeigen auf, was in Unternehmen digitalisiert und mithin vereinfacht werden kann. Das fängt beim Personalmanagement an und erstreckt sich von Dienstplänen und Urlaubsanträgen bis hin zu Mittagessenbestellungen. Die Lagerbestände lassen sich ebenfalls digital verwalten. Ein weiterer Bereich, der sich anbietet, ist die Analyse der Produktivität von Maschinen, Kennzahlen-Visualisierung inklusive. Auch kann in den Bertrieben das Schwarze Brett mit seinen Aushängen nach der Devise „Fernseher statt Zettelwirtschaft“ digitalisiert werden, berichtet Dashboarding-Experte Evgeni Wittmann.
Diese Beispiele zeigen, dass Digitalisierung längst nicht mehr nur die IT-Abteilungen von Unternehmern betrifft. „Deshalb haben die Ausbildungsbetriebe um diese Fortbildung gebeten“, erläutert Imke Müller-Stauch. Sie stellt die Angebote der „Ausbildungswerkstatt Höxter-Holzminden“ immer maßgeschneidert nach den Bedürfnissen und Wünschen der heimischen Wirtschaft zusammen. Ein großer Heimvorteil sind dabei die kurzen Wege: „Für unsere Kurse müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht weit fahren. Wir bieten sie alle vor Ort in der Region an“, betont die Netzwerkmanagerin. Auch die Partner, zu denen Unternehmen, berufsbildende Schulen und Bildungsträger gehören, kommen von hier. Aus der Region, für die Region: Dieser Slogan wird mit Leben erfüllt.
Jetzt sind die Netzwerker der beiden Wirtschaftsvereine schon ganz gespannt, was die Auszubildenden im Digitalisierungs-Workshop ausbrüten. In die Konzepte einfließen lassen sie ihr frisch erworbenes Wissen auch über kaufmännische und gewerbliche Belange sowie über Fragen des Datenschutzes. Imke Müller-Stauch: „Wir freuen uns auf das Netzwerk-Jubiläum. Es ist ein feierlicher Abschluss dieses Lehrgangs.“